Die beiden einstigen Golden Boys der deutschen Mangaszene Marcel “Hugi” Hugenschütt und David “Def” Füleki kehren wie die kanadischen Lachse einmal jährlich an ihre Brutstätte zurück. Den Ort, der sie kultig machte und an der Kulturbrust aufzug wie einst den großen Günter Grass – die Leipziger Buchmesse – bzw. deren japanophilen Ableger – die Manga-Comic-Con. Zusammen mit ihrem Pfleger André Diers, bei dem sie privat auch auf Sofa und Fußboden unterkamen, bereisen sie ihre alten Wirkungsstätten und besuchen Wegbereiter von Verlagern und ihre mittlerweile entfremdeten LeserInnen.
Nachdem Herr Füleki seine gesundheitlichen Leiden in der MDR-Doku DEexactly: Manga-Zeichner: Stress, Burnout und Ausbeutung in der Comic-Industrie ( gibt’s unter diesem Link: https://www.youtube.com/watch?v=yurmhoawGog ) jüngst preisgab, reisten zahllose Katastrophentouristen in die Messestadt, um sich seinen von Schleimbeutelentzündung zerfledderten Ellenbogen anzuschauen.
Marcel Hugenschütt war vor gerade mal einem Jahr noch auf der Überholspur, als er zu den gefragtesten Ehrengästen der MCC zählte. Mit seinem Profi-Debüt “Teddy Boys Love” brach er zwar keine Rekorde, aber viele Dämme. Ein schelmisches Meisterwerk in Sachen Furry-Porn. Und zwölf Monate danach? Der gebürtige Schwede, dem immer noch die Schande von Rostock angeheftet wie Hundekot an der Schuhsohle, veröffentlicht wieder klammheimlich Untergrund-Horror-Comics (“Süßmonster”) beim problematischen Zwergverlag Delfinium Prints, der er jüngst in der Kritik stand, weil er aufgrund des erhöhten Papierpreises auf Schweinehaut als Druckmedium wechselte.
Die drei unruhigen Geister bringen bei ihrem Rundgang so viele Themen mit wie die Buchmesse neue Bücher. Es geht um den Song “3 Uhr Nachts”, der Band Mehnersmoos, die in ihrer Branche einen ähnlich schwierigen Ruf genießt wie Füleki und Hugenschütt in der Mangaszene oder André Diers auf zwielichtigen Eckkneipen-Toiletten. Apropos: Zu diesem Sujet wird ebenfalls referiert.
Mit in diesem Kontext zu erwähnen: Die Anime-Disco in der Moritzbastei. Ketamin und Schaumparty treffen auf Sailor Moon und Son-Goku? Was ist dran an den Gerüchten über die verruchteste Abendgesellschaft aller deutscher Subkulturen?
Und was passierte eigentlich auf dem berüchtigten Altraverse-Sektempfang, der im Volksmund bereits einen Namen hat, der das Sekt durch ein ähnlich klingendes Wort ersetzt? Und warum lag dort eigentlich Stroh?
Und der japanische Ehrengast Kamome Shirahama, Zeichnerin von “Atelier of Witch Hat”? Auch sie wurde von Füleki aufgesucht. Genauso wie Diers gezielt auf attraktive SynchronsprecherInnen losging. Ging das gut? Ging das gut? Wir berichten.
Zeichnung created by Marcel “Hugi” Hugenschütt #LBM #MCC #LBM2025 #Podcast #NSP #Nerds #DeutscherPodcast #Zeichner #Profizeichner